EDF beschafft 1.35 Milliarden US-Dollar in grünen Hybridanleihen zur Unterstützung der Erweiterung der Atomflotte
- EDF sichert sich 1.25 Milliarden Euro durch eine grüne Hybridanleihe, die so strukturiert ist, dass sie der EU-Taxonomie entspricht.
- Der Erlös ist für die Verlängerung der Lebensdauer der bestehenden französischen Atomkraftwerke mit einem Emissionswert von 4 g CO₂/kWh vorgesehen.
- Der Emissionspreis beträgt 4.375 % Kupon bis 2031, die Abwicklung ist für den 6. Oktober an der Euronext Paris geplant
Paris sichert Finanzierung für nuklearen Übergang
EDF hat 1.25 Milliarden Euro aufgebracht (USD 1.35 Milliarden) durch die Ausgabe einer grünen Hybridanleihe. Dieser Finanzierungsschritt soll nach Angaben des französischen Energieversorgers dazu beitragen, die Betriebsdauer seiner heimischen Kernreaktoren zu verlängern und gleichzeitig die Energiewende auf Kurs zu halten.
Die unbefristeten nachrangigen Schuldverschreibungen mit einem anfänglichen Kupon von 4.375 % bis 2031 haben einen ersten Kündigungstermin in 5.5 Jahren. Diese Struktur ermöglicht EDF, seine Bilanz flexibel zu halten und gleichzeitig Investoren anzulocken, die in kohlenstoffarmen Energieanlagen investieren möchten, die von der EU-Taxonomie anerkannt sind.
Die Abwicklung ist für den 6. Oktober geplant. Der Handel an der Euronext Paris soll beginnen. Die Emission wird voraussichtlich die vorläufigen Ratings B+ von S&P, Ba1 von Moody's und BBB- von Fitch erhalten, mit einem Aktienanteil von 50 %.
Finanzierung der Energiesouveränität und des Energiewandels
EDF bezeichnete die Emission als finanziellen und strategischen Schritt. Der Erlös fließt in Investitionen, die im Rahmen des Green Financing Framework definiert sind, darunter Projekte zur Verlängerung der Lebensdauer der französischen Atomkraftwerke. Die französische Atomenergie zählt mit einer Kohlenstoffintensität von 4 g CO₂ pro kWh zu den kohlenstoffärmsten Energiequellen weltweit.
Claude Laruelle, Senior Executive Vice President der Gruppe Der für die Überwachung von Leistung, Investitionen und Finanzen zuständigezeigt das Vertrauen des Marktes in die Strategie von EDF zur Förderung der Energiesouveränität und der Energiewende.“

Die Anleihe bringt die Finanzierung von EDF mit den politischen Prioritäten des Landes in Einklang. Frankreich deckt rund 70 Prozent seines Strombedarfs mit Kernenergie. Die Verlängerung der Reaktorlaufzeit ist daher ein zentraler Bestandteil der Energiestrategie der Regierung, sowohl um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten als auch um die Dekarbonisierungsziele der EU zu erreichen.
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Marktdynamik für Hybridanleihen
EDF ist einer der aktivsten Emittenten von Hybridanleihen in Europa. Diese kombinieren Merkmale von Aktien und Anleihen und ermöglichen es Versorgungsunternehmen, hohe Summen aufzunehmen und gleichzeitig ihre Bonität zu schützen. Für Investoren bieten Hybridanleihen höhere Renditen im Gegenzug für nachrangige Risiken, während die Emittenten von einer teilweisen Eigenkapitalbehandlung durch die Ratingagenturen profitieren.
Die jüngste Emission erfolgt vor dem Hintergrund, dass die Nachfrage nach grünen Finanzierungen trotz volatiler Märkte weiterhin stark ist. Insbesondere hybride grüne Anleihen erfreuen sich bei europäischen Versorgungsunternehmen zunehmender Beliebtheit, da sie die Anforderungen der Energiesicherheit mit kapitalintensiven Investitionen in den Energiewandel in Einklang bringen.
EDF sagte, dass es regelmäßig Kapitalmarktchancen prüft und seine Emissionsstrategie für vorrangige Schuldtitel, Hybridanleihen und andere Instrumente je nach Finanzierungsbedarf und Marktbedingungen anpasst.
ESG und politische Auswirkungen
Die Entscheidung, Laufzeitverlängerungen für Kernreaktoren im Rahmen des Green Financing Framework von EDF einzustufen, steht in direktem Zusammenhang mit den europäischen Taxonomie-Regeln, die Kernenergie nach strengen Kriterien als nachhaltig einstufen. Für Anleger bietet die Anleihe Zugang zu kohlenstoffarmer Infrastruktur, die unter ESG-Fonds noch immer für Diskussionen über die Rolle der Kernenergie bei der Energiewende sorgt.
Kritiker argumentieren, dass die Bezeichnung „grün“ für Atomkraft die Gefahr birgt, Kapital aus erneuerbaren Energien abzuziehen. Befürworter betonen die Rolle der Technologie bei der Stabilisierung der Stromnetze und der Bereitstellung einer zuverlässigen Grundlast mit nahezu null Emissionen. Frankreichs Vorstoß zur Verlängerung der Reaktorlaufzeit wird in Brüssel als Lackmustest für die Zukunft der Atomkraft im Energiemix der EU gesehen.
Für Führungskräfte, Investoren und politische Entscheidungsträger veranschaulicht die Transaktion von EDF, wie Versorgungsunternehmen hybride Finanzierungsstrukturen nutzen, um große Infrastrukturen an nachhaltige Finanzstandards anzupassen und gleichzeitig die nationalen Energiesicherheitsprogramme voranzutreiben.
Globale Bedeutung
Die jüngste Hybridanleihe von EDF sichert nicht nur die Finanzierung seiner heimischen Flotte, sondern dient auch als Vorbild für andere Emittenten, die hohen Kapitalbedarf mit Klimaverpflichtungen in Einklang bringen müssen. Während die Debatten über den Platz der Kernenergie in der Taxonomie nachhaltiger Finanzen anhalten, verdeutlicht der Schritt von EDF, wie Marktinstrumente angepasst werden, um sowohl politischen Realitäten als auch den Erfordernissen der Dekarbonisierung Rechnung zu tragen.
Für globale Investoren bietet der Deal einen Einblick in den sich entwickelnden Ansatz Europas zur Finanzierung der Energiewende – einen Ansatz, bei dem Kernenergie, erneuerbare Energien und die Modernisierung des Stromnetzes um umweltfreundliches Kapital konkurrieren.
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