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Harvard beschleunigt Dekarbonisierung des Campus mit 32 % Emissionsreduzierung

Harvard beschleunigt Dekarbonisierung des Campus mit 32 % Emissionsreduzierung

Harvard beschleunigt Dekarbonisierung des Campus mit 32 % Emissionsreduzierung


• Harvard hat seit 2006 trotz einer Campuserweiterung um 14 % eine absolute Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 32 % erreicht.
• Ein neues regionales Energiekonsortium unter der Leitung von Harvard und MIT wird jährlich 1.3 Millionen MWh erneuerbaren Strom erzeugen und so bis 2026 eine 100 %ige Versorgung mit erneuerbaren Energien ermöglichen.
• Aktualisierte Standards für nachhaltiges Bauen zielen jetzt auf die Living Building Challenge (LBC) Core-Zertifizierung und gesündere, kohlenstoffärmere Baupraktiken ab.

Cambridge treibt die Dekarbonisierung des Campus voran

Die Harvard University hat ihren jährlichen Nachhaltigkeitsbericht 2024–2025 veröffentlicht. Darin werden die Fortschritte auf dem Weg zu ihrem langfristigen Ziel, bis 2050 ohne fossile Brennstoffe auszukommen, detailliert beschrieben. Die Universität meldet eine absolute Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 32 Prozent im Vergleich zu 2006, obwohl sich die Campusfläche in diesem Zeitraum um 14 Prozent vergrößert hat. Die Emissionsintensität pro Quadratfuß ist um 40 Prozent gesunken.

Die Einsparungen sind auf eine Kombination aus Sanierung, Elektrifizierung und der Beschaffung erneuerbarer Energien in einem der komplexesten akademischen Gebäudekomplexe der Welt zurückzuführen. Effizienzsteigerungen wurden durch die Modernisierung von Beleuchtung und Ausstattung, moderne Wärmerückgewinnungssysteme und die Sanierung historischer Gebäude mit kohlenstoffarmen Technologien erzielt.

Erneuerbare Energien durch regionale Zusammenarbeit

Ein Höhepunkt des Jahres war die Einführung des Konsortium für Klimalösungen, eine gemeinsame Initiative von Harvard, MIT, Mass General Brigham und PowerOptions mit weiteren Partnern in der Stadt Cambridge und lokalen gemeinnützigen Organisationen. Die Zusammenarbeit hat die Entwicklung von zwei neuen Großprojekten für erneuerbare Energien ermöglicht, die voraussichtlich jährlich über 1.3 Millionen Megawattstunden erzeugen werden – das entspricht dem Stromverbrauch von 130,000 Haushalten pro Jahr.

Durch die Vereinbarung kann Harvard ab 2026 seinen Stromverbrauch zu 100 % durch erneuerbare Energien decken. Das Modell spiegelt die wachsende branchenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Kommunen und privaten Partnern wider, die den Bedarf an sauberer Energie bündeln wollen, um die Dekarbonisierung des regionalen Stromnetzes zu beschleunigen.

Neue Baustandards legen den Schwerpunkt auf Gesundheit und Materialien

Die aktualisierten Standards für nachhaltiges Bauen der Harvard University markieren einen weiteren Schritt hin zu regenerativem Design. Die in Zusammenarbeit mit Fakultäts- und Betriebsteams entwickelten Richtlinien entsprechen nun der Living Building Challenge (LBC) Core-Zertifizierung und der Harvard Healthier Building Academy (HHBA). Die Standards legen den Schwerpunkt auf die Reduzierung des gebundenen Kohlenstoffs, ungiftige Materialien, verbesserte Raumluftqualität und Tageslicht – Kriterien, die sowohl betriebs- als auch materialbedingte Emissionen reduzieren sollen.

Um die Kosten zu senken und die Skalierbarkeit zu verbessern, hat die Universität mit dem International Living Future Institute eine Volumenzertifizierungsvereinbarung ausgehandelt, die es mehreren Projekten ermöglicht, die LBC-Konformität über vorab genehmigte Wege anzustreben.

Die David Rubenstein Treehouse KonferenzzentrumDas Baumhaus, das noch in diesem Jahr eröffnet wird, ist der erste Neubau, der ohne fossile Brennstoffe auskommt. Der Massivholzrahmen und das Fundament bestehen aus recyceltem Puzzolanbeton, wodurch der gebundene Kohlenstoff im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen um mehr als 50 % reduziert wird. Das Baumhaus zeichnet sich außerdem durch ein fortschrittliches Regenwassermanagement, regionale Materialien und vogelfreundliche Verglasung aus – ein Beispiel dafür, wie Harvards Standards in der Praxis umgesetzt werden.

Digitale Abläufe und Null-Abfall-Ziele

Angesichts der Emissionsbilanz der Informationstechnologie hat die Harvard University Information Technology (HUIT) nachhaltige IT-Programme eingeführt, darunter sicheres Recycling von Elektroschrott und Lebenszyklusmanagement für Geräte. Die Abteilung hat kürzlich ihren ersten Sustainable IT Lead ernannt, um die digitalen Emissionen zu quantifizieren und Reduktionsstrategien für Rechenzentren und Geräte zu entwickeln.

Harvard führte außerdem eine universitätsweite Abfallverantwortungsrahmen, der einen schrittweisen Übergang zu Null Abfall vorsieht. Der Plan integriert Beschaffungsrichtlinien, campusweite Kompostierung und Lieferantenpartnerschaften, um das Abfallaufkommen zu reduzieren und die Recyclingquoten zu erhöhen.

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Umweltfreundlichere Ess- und Lebensmittelsysteme

Eine weitere wichtige Emissionsquelle bleiben die Lebensmittelsysteme. Harvard hat sich zum Ziel gesetzt, die lebensmittelbedingten Treibhausgasemissionen bis 2030 um 25 % zu senken. Dabei orientieren sie sich an den Standards für nachhaltige und gesunde Lebensmittel. Diese Standards, die nun im fünften Jahr in Kraft sind, verpflichten Gastronomiebetriebe, lokale Produkte zu bevorzugen, Abfall zu reduzieren und regenerative Landwirtschaft zu unterstützen.

Die Universität betreibt 19 zertifizierte Green Restaurants, die von der Green Restaurant Association für ihre hohe Umweltverträglichkeit ausgezeichnet wurden. Jedes Restaurant verfügt über eine Abfallverfolgung, energieeffiziente Geräte und eine Menügestaltung mit Fokus auf pflanzlichen, kohlenstoffarmen Gerichten.

Förderung der Klimaforschung und des studentischen Engagements

Harvards Nachhaltigkeitsagenda wird weiterhin von der akademischen Gemeinschaft vorangetrieben. Die Salata Institut für Klima und Nachhaltigkeit finanziert studentische Forschung, Praktika und Pilotprojekte, die den Campusbetrieb als lebendige Labore für Klimalösungen nutzen. Studentische Initiativen, darunter der Council of Student Sustainability Leaders, spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung von Projekten vor Ort, von Zero-Waste-Wohnheimen bis hin zur Kartierung der Biodiversität.

Vom Campus zur globalen Wirkung

Mit ihrer Klimastrategie positioniert sich Harvard als eine der wachsenden Gruppen von US-Universitäten, die betriebliche Dekarbonisierung mit Forschung, Governance und regionalpolitischer Zusammenarbeit verbinden. Die Partnerschaften der Institution in den Bereichen erneuerbare Energien und Zertifizierung von umweltfreundlichem Bauen bieten replizierbare Modelle für andere Multi-Stakeholder-Ökosysteme, in denen Größe, regulatorischer Anspruch und akademische Innovation aufeinandertreffen.

Wenn Harvards Verpflichtung, bis 2050 einen Campus ohne fossile Brennstoffe zu haben, erreicht wird, würde die Universität mit dem Netto-Null-Rahmenwerk der USA in Einklang gebracht und zur regionalen Emissionsreduzierung im gesamten Stromnetz Neuenglands beitragen. Dies würde zeigen, wie akademische Einrichtungen ihre Beschaffungsmacht, ihre Forschungskapazitäten und ihren Einfluss auf die Verwaltung nutzen können, um den breiteren Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu beschleunigen.

Lesen Sie den Harvard Sustainability Report 2024–205 ..

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