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ISO führt den weltweit ersten Biodiversitätsstandard als Leitfaden für Unternehmensmaßnahmen ein

ISO führt den weltweit ersten Biodiversitätsstandard als Leitfaden für Unternehmensmaßnahmen ein

ISO führt den weltweit ersten Biodiversitätsstandard als Leitfaden für Unternehmensmaßnahmen ein


• ISO 17298 bietet Organisationen einen weltweit anerkannten Rahmen zur Bewertung und zum Handeln hinsichtlich der Auswirkungen und Risiken für die biologische Vielfalt.
• Der von Experten aus über 60 Ländern entwickelte Standard steht im Einklang mit TNFD, SDGs und dem Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework.
• ISO 17298 ist auf Skalierbarkeit ausgelegt und unterstützt Unternehmen, KMU und öffentliche Einrichtungen bei der Integration der Biodiversität in Governance, Betrieb und Finanzen.

Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat den weltweit ersten globalen Standard veröffentlicht, der Organisationen dabei unterstützt, die Biodiversität zu messen, zu verwalten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Der heute auf der ISO-Jahresversammlung 2025 in Kigali angekündigte Standard ISO 17298: Biodiversität für Organisationen – Richtlinien und Anforderungen schafft einen einheitlichen Rahmen für Unternehmen und Institutionen, um ihre Abhängigkeiten, Risiken und Auswirkungen auf die Natur zu bewerten – und dieses Verständnis in konkrete Maßnahmen umzusetzen.

Ein Rahmen für eine naturfreundliche Transformation

Die biologische Vielfalt, das komplexe Netz des Lebens, das gesunde Ökosysteme und Volkswirtschaften stützt, nimmt schneller ab als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. Unternehmen sind zunehmend den Folgen ausgesetzt – von unterbrochenen Lieferketten und steigenden Inputkosten bis hin zu strengeren Vorschriften und Investorendruck. ISO 17298 zielt darauf ab, eine kritische Governance-Lücke zu schließen, indem die biologische Vielfalt nicht nur in der Nachhaltigkeitsberichterstattung, sondern auch in der Unternehmensstrategie und im Risikomanagement verankert wird.

„Bislang gab es keinen globalen Rahmen für die Integration der Biodiversität in Unternehmensentscheidungen,", Sagte Noelia Garcia Nebra, Leiterin für Nachhaltigkeit und Partnerschaften bei ISO. "ISO 17298 bietet diese fehlende Struktur – einen Fahrplan, der es Organisationen ermöglicht, die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt systematisch zu bewerten und anzugehen und dabei die betrieblichen Realitäten mit den wachsenden globalen Erwartungen in Einklang zu bringen."

Noelia Garcia Nebra, Leiterin für Nachhaltigkeit und Partnerschaften bei ISO

Der Standard legt den Schwerpunkt auf die praktische Anwendung. Er unterstützt Unternehmen dabei, Abhängigkeiten und Chancen im Zusammenhang mit Ökosystemen zu erkennen, die Biodiversität in Governance-Prozesse zu integrieren und glaubwürdige Daten für Investoren und Aufsichtsbehörden offenzulegen.

Entwickelt für Interoperabilität und globale Konsistenz

ISO 17298 ist so konzipiert, dass es nahtlos mit weit verbreiteten Nachhaltigkeitsstandards und -rahmenwerken harmoniert, darunter ISO 14001 (Umweltmanagement), ISO 26000 (Soziale Verantwortung), die Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD) und die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. Darüber hinaus trägt es direkt zum Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework bei – insbesondere zu Ziel 15, das Unternehmen zur Offenlegung und zum Handeln in Bezug auf naturbezogene Auswirkungen auffordert.

Laut Marco Rossi, ISO-Direktor für Standardisierung, Interoperabilität war ein zentrales Designprinzip.“ISO 17298 ist skalierbar und umfassend – es funktioniert für kleine Unternehmen, große Konzerne, öffentliche Einrichtungen und Städte gleichermaßen.“, sagte Rossi. „Indem es eine einheitliche Grundlage für glaubwürdige Daten zur biologischen Vielfalt bietet, ermöglicht es bessere Investitionsentscheidungen, Transparenz bei der Offenlegung und den Zugang zu einer wachsenden naturfreundlichen Wirtschaft.“

Laut Marco Rossi, ISO-Direktor für Standardisierung

Der Ansatz spiegelt die Forderungen von Investoren und politischen Entscheidungsträgern nach harmonisierten naturbezogenen Berichtsstandards wider, die sicherstellen sollen, dass die Maßnahmen der Unternehmen zur Förderung der biologischen Vielfalt überprüft, verglichen und in umfassendere ESG-Bewertungen integriert werden können.

Unterstützt durch globales Fachwissen und Rahmenwerke zur finanziellen Offenlegung

Der Standard wurde entwickelt von ISO-Technisches Komitee 331 für Biodiversität (ISO/TC 331), ein Gremium aus verschiedenen Interessengruppen, dem Experten aus über 60 Ländern angehören. Die Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD), die eng mit dem Komitee zusammenarbeitet, erklärte, ISO 17298 baue auf dessen LEAP-Ansatz (Locate, Evaluate, Assess, Prepare) auf und stärke die globale Abstimmung bei Biodiversitätskennzahlen.

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"Die TNFD freut sich, die ISO bei der Entwicklung dieses wichtigen Standards unterstützt zu haben.", Sagte Emily McKenzie, technische Direktorin von TNFD. "ISO 17298 wird dazu beitragen, Definitionen und Ansätze weltweit zu harmonisieren und Organisationen dabei unterstützen, naturbezogene Überlegungen in Strategie und Governance einzubetten.“

Emily McKenzie, Technische Direktorin von TNFD

Der Start fiel auch mit der Enthüllung Ruandas zusammen Nationale Biodiversitätsstrategie und Aktionsplan (NBSAP), das der Umweltminister des Landes in derselben Sitzung einführte, Vom Risiko zur Aktion: Warum Biodiversität für Ihr Unternehmen wichtig istDie Strategie fördert Ruandas Engagement im Rahmen des Global Biodiversity Framework und macht das Land zu einem symbolischen Gastgeber für die globale Einführung.

Auf dem Weg zu einer neuen Generation von Biodiversitätsstandards

ISO 17298 ist der erste einer Reihe von Normen zum Thema Biodiversität, die derzeit von ISO/TC 331 entwickelt werden. Zukünftige Arbeiten umfassen Leitlinien zum Nettogewinn an Biodiversität, Terminologie und Methoden zur Charakterisierung von Produkten auf Basis einheimischer Arten. Zusammen sollen diese Normen das technische Rückgrat für glaubwürdige, vergleichbare und skalierbare Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität weltweit bilden.

Der Zeitpunkt ist entscheidend. Investoren, Regulierungsbehörden und Verbraucher fordern mehr Transparenz bei naturbezogenen Risiken. ISO 17298 könnte dazu beitragen, die Lücke zwischen Nachhaltigkeitsambitionen und deren Umsetzung zu schließen. Für den privaten Sektor bietet es einen weltweit anerkannten Maßstab, um Biodiversitätsverpflichtungen in operative Governance umzusetzen – und Zugang zu neuen naturbezogenen Finanzierungsmechanismen zu erhalten.

Da Regierungen zunehmend versuchen, die Biodiversität in ihre Wirtschaftsplanungen zu integrieren, und globale Kapitalströme zunehmend messbare, naturfreundliche Ergebnisse belohnen, könnte sich ISO 17298 zu einem wichtigen Bezugspunkt für Unternehmen entwickeln, die diese nächste Grenze der ESG-Performance erklimmen.

In einer Welt, in der die Gesundheit von Ökosystemen untrennbar mit der Widerstandsfähigkeit von Unternehmen verbunden ist, setzt der neue Standard eine klare Erwartung: Die biologische Vielfalt spielt für die Unternehmensstrategie keine untergeordnete Rolle mehr – sie ist ein integraler Bestandteil davon.

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