JPMorgan Chase und Carbon Direct starten Rahmenwerk zur Verknüpfung von Biodiversität und Kohlenstoffmärkten
• Ein neues Rahmenwerk mit sechs Prinzipien bietet datengestützte Leitlinien zur Abstimmung der Kohlenstoffentfernung und der Ergebnisse im Bereich der biologischen Vielfalt in Projekten des freiwilligen Kohlenstoffmarkts (VCM).
• Die Analyse von 1,639 globalen VCM-Projekten zeigt, dass die Integration der biologischen Vielfalt weiterhin inkonsistent ist, was eine glaubwürdigere Messung, Berichterstattung und Überprüfung erfordert.
• Das Rahmenwerk zielt darauf ab, die Projektgestaltung mit zwei Ergebnissen zu standardisieren und so Investoren dabei zu helfen, die Finanzierung von Naturprojekten zu skalieren und die Transparenz in einem fragmentierten Markt zu verbessern.
Neuer Rahmen für naturpositive Kohlenstoffprojekte
Carbon Direct und JPMorgan Chase haben ein gemeinsames Whitepaper veröffentlicht, das die Integration der Biodiversität in naturbasierte Projekte im Rahmen des freiwilligen Kohlenstoffmarktes (VCM) neu gestalten soll. Der Bericht, Optimierung der Biodiversität mit naturbasierten Projekten im freiwilligen Kohlenstoffmarkt: Grundsätze für die Erzielung doppelter Ergebnisse, bietet einen wissenschaftlichen und datengesteuerten Rahmen, der Käufern, Entwicklern und Finanziers dabei hilft, Kohlenstoff- und Biodiversitätsziele in einer zusammenhängenden Strategie zu vereinen.
Die Veröffentlichung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die weltweite Nachfrage nach „naturpositiven“ Emissionszertifikaten steigt. Die Methoden zur Messung der Auswirkungen auf die biologische Vielfalt sind jedoch nach wie vor uneinheitlich. Obwohl naturbasierte Projekte zur Kohlenstoffentfernung – vom Waldschutz bis zur Bodensanierung – für die globalen Dekarbonisierungsziele von entscheidender Bedeutung sind, mangelt es vielen an standardisierten Ansätzen zur Berichterstattung über die Fortschritte bei der biologischen Vielfalt. Das Rahmenwerk von Carbon Direct und JPMorgan Chase soll diese Lücke schließen, indem es praktische Anleitungen bietet, wie Organisationen glaubwürdig und transparent zwei Ziele verfolgen können.
"Investitionen in naturbasierte Lösungen erfordern sowohl wissenschaftliche Genauigkeit als auch lokale Relevanz“, sagte Dr. Sarah Federman, Vizepräsidentin für Landschaftsdekarbonisierung bei Carbon Direct. "Durch die Zusammenarbeit mit JPMorgan Chase konnten wir einen datenbasierten Rahmen bereitstellen, der Marktakteuren dabei helfen soll, Projekte auszuwählen, die die biologische Vielfalt und den Klimaschutz glaubhaft fördern."

Sechs Kernprinzipien für doppelte Ergebnisse
Der Bericht fasst die Ergebnisse einer Analyse von 1,639 globalen VCM-Projekten zusammen und identifiziert sechs Kernprinzipien zur Förderung der Biodiversität. Diese Prinzipien konzentrieren sich auf die Ausrichtung des Projektdesigns an glaubwürdigen Berichtspflichten, adaptivem Management und lokalen ökologischen Zielen.
Zu den wichtigsten Empfehlungen des Berichts gehören:
• Der lokale Kontext ist wichtig: Die Vorteile der biologischen Vielfalt sind naturgemäß lokal und nicht austauschbar. Daher sind Projektdesign und Berichtsrahmen erforderlich, die auf bestimmte Ökosysteme und Gemeinschaftskontexte zugeschnitten sind.
• Ergebnisorientierte Berichterstattung: Projekte sollten Biodiversitätsziele klar definieren – etwa die Wiederherstellung von Lebensräumen oder den Schutz von Arten – und diese in Überwachungs- und Überprüfungsrahmen einbetten, die auf bewährten wissenschaftlichen Verfahren basieren.
• Adaptives Management: Biodiversitätsorientierte Projekte entwickeln sich oft mit den sich ändernden ökologischen und ökologischen Bedingungen weiter. Investoren werden ermutigt, adaptive Ansätze zu unterstützen und gleichzeitig durch klar definierte Leitplanken die Rechenschaftspflicht zu wahren.
• Abgestimmte Zeithorizonte: Die Auswirkungen auf Kohlenstoff und Biodiversität entwickeln sich unterschiedlich schnell. Eine glaubwürdige Berichterstattung sollte diese zeitlichen Unterschiede berücksichtigen, anstatt sie in Kohlenstoffgutschriftzyklen zu komprimieren.
Durch die Anwendung dieser Grundsätze können Projektentwickler widerstandsfähigere Interventionen entwickeln, während Käufer Investitionsentscheidungen mit größerem Vertrauen in die Integrität der biologischen Vielfalt und die langfristigen Auswirkungen treffen können.
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Erkenntnisse von JPMorgan Chase
"Da die Nachfrage nach VCM-Projekten mit naturfreundlichen Ergebnissen weiter steigt, haben wir uns sehr gefreut, gemeinsam mit Carbon Direct eine Reihe von Grundsätzen zu entwickeln, die den Marktteilnehmern dabei helfen, zu beurteilen, wie beide Ergebnisse erreicht werden können.," sagte Gwen Yu, Leiterin für neue Nachhaltigkeitsthemen bei JPMorgan Chase. "Durch diese Arbeit hoffen wir, zum laufenden Dialog innerhalb des VCM beizutragen, um die Finanzierung sowohl für das Klima als auch für die Natur zu skalieren.“
Die Zusammenarbeit spiegelt die zunehmende Übereinstimmung zwischen Unternehmensfinanzierung und Ökosystemrestaurierung wider. Große Institutionen gehen über den reinen CO2-Ausgleich hinaus und berücksichtigen nun auch umfassendere ökologische Zusatznutzen. JPMorgan Chase, eines der weltweit größten Finanzinstitute, hat sein Portfolio nachhaltiger Finanzen um Investitionen erweitert, die Klimaschutz und Artenschutz verknüpfen.
Wissenschaftsbasierte Methodik
Die Methodik des Berichts basiert auf einer umfassenden Analyse globaler Projektregister, Überwachungs- und Verifizierungsstandards sowie sich entwickelnder politischer Rahmenbedingungen. Die Projekte wurden anhand mehrerer Kriterien bewertet, darunter Ökosystemkonnektivität, Fragmentierungsrisiko und Arteneignung im Management. Der resultierende Datensatz bietet einen detaillierten Überblick über die aktuelle Bereitschaft von VCM-Projekten, neben der Kohlenstoffentfernung auch Vorteile für die Biodiversität zu erzielen.
Durch die Integration von Naturschutzwissenschaft und CO2-Bilanzierung wollen Carbon Direct und JPMorgan Chase den Markt hin zu überprüfbaren, naturfreundlichen Anlagemodellen bewegen. Der Ansatz orientiert sich an neuen internationalen Rahmenwerken wie der Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD) und unterstützt Investoren, die messbare, mehrdimensionale Umweltrenditen anstreben.
Auswirkungen auf den Markt
Das Rahmenwerk soll sowohl Unternehmenskäufern als auch Projektentwicklern als Orientierungspunkt dienen, die sich in der nächsten Phase freiwilliger Kohlenstoffmärkte bewegen – in der Integrität, Transparenz und der Erhalt der Biodiversität zunehmend nicht mehr verhandelbar sind. Darüber hinaus bietet es Investoren einen klareren Fahrplan für die Strukturierung von Portfolios, die sowohl die Ziele der Dekarbonisierung als auch der Wiederherstellung der Natur erfüllen.
Da sich Regierungen, Unternehmen und Finanzinstitute auf Netto-Null- und naturfreundliche Ziele einigen, sind Instrumente, die die Bilanzierung von Kohlenstoff und Biodiversität vereinen, unerlässlich, um eine glaubwürdige Klimafinanzierung zu mobilisieren. Die Zusammenarbeit zwischen Carbon Direct und JPMorgan Chase fördert diese Integration und bietet eine wissenschaftlich fundierte Vorlage für die Skalierung hochintegrierter naturbasierter Projekte, die sowohl dem Planeten als auch der Wirtschaft zugutekommen.
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