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SHS Group sichert sich 1.8 Milliarden US-Dollar Finanzierung für Power4Steel und treibt damit Deutschlands Umstellung auf grüne Stahlproduktion voran

SHS Group sichert sich 1.8 Milliarden US-Dollar Finanzierung für Power4Steel und treibt damit Deutschlands Umstellung auf grüne Stahlproduktion voran

SHS Group sichert sich 1.8 Milliarden US-Dollar Finanzierung für Power4Steel und treibt damit Deutschlands Umstellung auf grüne Stahlproduktion voran


• Finanzierung in Höhe von 1.7 Milliarden Euro für eines der größten Stahl-Dekarbonisierungsprojekte Europas gesichert
• Unterstützt von der deutschen Bundesregierung und der Saarlandregierung im Rahmen eines Transformationsprogramms in Höhe von 2.6 Milliarden Euro
• Ziel des Projekts ist es, die CO₂-Emissionen bis 2030 um 55 % zu senken und bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen

Finanzierung für die industrielle Transformation gesichert

Die deutsche SHS-Stahl-Holding-Saar-Gruppe hat sich ein Finanzierungspaket in Höhe von 1.7 Milliarden Euro (1.83 Milliarden US-Dollar) gesichert, um ihr Transformationsprojekt Power4Steel voranzutreiben. Damit ist eine der ehrgeizigsten industriellen Dekarbonisierungsinitiativen Europas vollständig finanziert. Das Projekt wird die Stahlproduktion im Saarland durch wasserstoffbasierte Produktion und Lichtbogenofentechnologie umgestalten.

Das von einem Konsortium nationaler und internationaler Banken strukturierte Finanzierungspaket kombiniert Unternehmens- und Investitionsfinanzierung. Die Exportkreditagenturen OeKB (Österreich) und SACE (Italien) stellten Garantien zur Unterstützung der Investitionskomponente, während sowohl die deutsche Bundesregierung als auch die saarländische Landesregierung im Rahmen eines 2.6 Milliarden Euro schweren nationalen Programms zur Transformation der Stahlindustrie direkte finanzielle Unterstützung und Kapitalspritzen leisteten.

"Dies ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer kohlenstoffarmen Zukunft,", Sagte Stefan Rauber, CEO der SHS–Stahl-Holding-Saar und Vorstandsvorsitzender von Dillinger und Saarstahl. „Power4Steel beweist, dass Klimaschutz, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit Hand in Hand gehen können. Es spiegelt unser langfristiges Engagement für den Industriestandort Deutschland wider.“

Stefan Rauber, CEO der SHS–Stahl-Holding-Saar und Vorstandsvorsitzender von Dillinger und Saarstahl

Wasserstoffbasierte Stahlerzeugung für eine klimaneutrale Zukunft

Kernstück der Power4Steel-Initiative ist der Bau einer neuen Direktreduktionsanlage und zweier Elektrolichtbogenöfen an den SHS-Standorten Dillingen und Völklingen. Diese Anlagen ersetzen herkömmliche Hochöfen und Konverter und ermöglichen eine wasserstoffbasierte Stahlerzeugung, die bis 2030 voraussichtlich zu einer CO₂-Einsparung von rund 55 Prozent führen wird. Bis 2045 strebt der Konzern vollständige Klimaneutralität an.

Die Transformation spiegelt die umfassenderen Dekarbonisierungsziele der EU-Industrie im Rahmen des Green Deal und des CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) wider, der die Hersteller unter Druck setzt, die kohleintensive Stahlproduktion auslaufen zu lassen. Da die Stahlproduktion etwa 7 % der weltweiten CO₂-Emissionen ausmacht, bleibt Europas Fähigkeit, grünen Wasserstoff und kohlenstoffarme Technologien im industriellen Maßstab einzusetzen, ein entscheidender Test für seine Netto-Null-Ambitionen.

Durch die Umstellung auf wasserstoffbasierte Prozesse will SHS Millionen Tonnen CO₂-Emissionen einsparen und gleichzeitig die Produktionskapazität für hochwertigen Stahl aufrechterhalten – ein wichtiger Rohstoff für die Lieferketten der Automobil-, Bau- und erneuerbaren Energien-Industrie.

Ausrichtung von Industrie, Finanzen und Regierung

Die Finanzierungsstruktur spiegelt ein sich entwickelndes Modell der industriellen Zusammenarbeit zwischen Regierung, Finanzinstituten und Herstellern wider. ING fungierte als Dokumentationsagent für die Übergangsfinanzierung, UniCredit als ECA-Koordinator und Agent und die Deutsche Bank als Co-ECA-Koordinator und Intercreditor, Security und Facility Agent. Finanzielle und rechtliche Beratung leisteten Lazard, Hogan Lovells, Freshfields und Rothschild & Co.

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Markus Lauer, CEO von SHS und CFO von Dillinger und Saarstahl, betonte, dass die Finanzierung die enge Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor spiegele. „Industrie, Finanzwesen und Politik haben sich in einer gemeinsamen Verantwortung zusammengeschlossen – klimaneutralen Stahl Wirklichkeit werden zu lassen“, sagte er. „Diese Zusammenarbeit sendet ein klares Signal für die Zukunft der saarländischen Stahlindustrie und die Bedeutung von Innovationen im Rahmen der Energiewende.“

Markus Lauer, CEO von SHS und CFO von Dillinger und Saarstahl

Christian Lattwein, Leiter Finanzen bei SHS, fügte hinzu, dass der Erfolg der Finanzierungsrunde das Potenzial einer koordinierten Übergangsfinanzierung verdeutliche. „So sieht kollektives Klimaschutzhandeln aus – jeder Beteiligte trägt zum gemeinsamen Ziel der Dekarbonisierung der Stahlproduktion bei.“ , sagte er.

Christian Lattwein, Leiter Finanzen bei SHS

Ein strategisches Modell für die europäische Schwerindustrie

Das Projekt Power4Steel steht für einen umfassenden strategischen Wandel in der europäischen Schwerindustrie. Die etablierten Hersteller rennen angesichts verschärfter Emissionsstandards und schwankender Energiepreise um Kapital für umfangreiche Umrüstungen. Deutschlands Stahltransformationsprogramm – das größte seiner Art in der EU – zielt darauf ab, Deutschland als weltweit führenden Anbieter emissionsarmer Materialien zu positionieren.

Für Investoren setzt der SHS-Deal einen Maßstab für Mischfinanzierungen im Bereich der industriellen Dekarbonisierung. Die Struktur integriert staatliche Kreditunterstützung, private Schuldenbeteiligung und Exportkreditdeckung und bietet damit ein replizierbares Modell für andere kohlenstoffintensive Sektoren, die langfristiges Kapital anziehen möchten.

Globale und regionale Auswirkungen

Während die EU ihren Übergang zu einer Netto-Null-Industrie beschleunigt, dient das Projekt Power4Steel als regionaler Anker für die Wasserstoffnutzung und als Testfall für die grenzüberschreitende Finanzierungszusammenarbeit. Sein Erfolg könnte Europas Position im Bereich der grünen Stahlexporte stärken und gleichzeitig Industriearbeitsplätze im Saarland sichern.

Nach der vollständigen Finanzierungssicherung soll der Bau der wasserstofffähigen Infrastruktur in den kommenden Jahren voranschreiten und steht im Einklang mit der deutschen Wasserstoffstrategie und dem REPowerEU-Plan der EU. Nach der Inbetriebnahme will SHS der größte Produzent von grünem Stahl in seiner Vergleichsgruppe werden – ein Zeichen dafür, dass die Dekarbonisierung der Schwerindustrie in Europa in eine entscheidende Phase eintritt.

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