Sembcorp erweitert indisches Portfolio an erneuerbaren Energien durch Übernahme von ReNew Solar im Wert von 190 Millionen US-Dollar
• Sembcorp erwirbt ReNew Sun Bright für 246 Millionen S$ (190 Millionen US-Dollar) und erweitert damit die Solarkapazität in Rajasthan um 300 MW.
• Durch die Übernahme erhöht sich die Gesamtkapazität von Sembcorp im Bereich erneuerbare Energien in Indien auf 6.9 GW und unterstützt das Ziel, saubere Energie in ganz Asien auszubauen.
• Der Deal steht im Einklang mit Indiens Bestreben, bis 2030 eine Kapazität von 500 GW an erneuerbaren Energien zu erreichen, während gleichzeitig die Vorschriften für die Beschaffung von Solarenergie im Inland verschärft werden.
Singapurs Sembcorp verstärkt Präsenz in Indien
Das in Singapur ansässige Unternehmen Sembcorp Industries hat die Übernahme von ReNew Sun Bright, einer Solarstrom-Tochtergesellschaft des an der Nasdaq notierten Unternehmens ReNew Energy Global, im Wert von rund 246 Millionen Singapur-Dollar (190 Millionen US-Dollar) vereinbart. Die am Mittwoch angekündigte Übernahme stärkt Sembcorps Position in einem der am schnellsten wachsenden Märkte für erneuerbare Energien in Asien.
ReNew Sun Bright betreibt ein 300-Megawatt-Solarkraftwerk in Rajasthan, dem nordwestlichen Wüstenstaat Indiens, der für sein Solarpotenzial bekannt ist. Die Anlage nahm Ende 2021 den kommerziellen Betrieb auf und liefert im Rahmen eines 25-jährigen Stromabnahmevertrags (PPA) Strom an ein staatliches Versorgungsunternehmen.
Nach Abschluss der Übernahme wird Sembcorps Kapazität für erneuerbare Energien in Indien – sowohl in Betrieb als auch in der Entwicklung – auf 6.9 Gigawatt (GW) steigen. Mit diesem Schritt erweitert das Unternehmen sein wachsendes Portfolio an sauberer Energie in Asien, wo es sich zunehmend von thermischen Anlagen hin zu kohlenstoffarmer Energieerzeugung verlagert.
Indiens Ambitionen für saubere Energie treiben die Dynamik des Abkommens voran
Die Übernahme erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Indien seine Bemühungen beschleunigt, das ehrgeizige Ziel von 500 GW an sauberer Energiekapazität bis 2030 zu erreichen. Die derzeit installierte Kapazität des Landes an erneuerbaren Energien liegt bei rund 165 GW, wovon Solarenergie etwa die Hälfte beiträgt.
Mit seiner jüngsten Investition profitiert Sembcorp vom politisch getriebenen Wachstum der erneuerbaren Energien in Indien und den Bemühungen der Regierung, ausländisches Kapital für große Solar- und Hybridprojekte zu gewinnen. Die Investition folgt auf eine Reihe öffentlicher Ausschreibungen und Private-Equity-Deals, die darauf abzielen, die Infrastruktur für erneuerbare Energien auszubauen und die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen zu verringern.
Im vergangenen Jahr gewann Sembcorps indische Tochtergesellschaft Sembcorp Green Infra ein 300-MW-Projekt für ein zwischenstaatliches Übertragungsnetz, das Wind- und Solarenergie kombiniert. Der Zuschlag, der von der indischen National Thermal Power Corporation (NTPC) im Rahmen einer 1.2-GW-Auktion vergeben wurde, beinhaltet auch einen 25-jährigen Stromabnahmevertrag mit NTPC für die Abnahme des erzeugten Stroms.
Politische Unsicherheit und Druck auf inländische Inhalte
Der Deal fällt zudem in eine Zeit zunehmender behördlicher Kontrolle über Indiens Solarbeschaffungsprozess. In den vergangenen Wochen wies das indische Ministerium für Neue und Erneuerbare Energien (ENE) inländische Behörden an, mehrere übereilte Ausschreibungen zu stornieren und neu zu vergeben, um neue Beschaffungsregeln zu umgehen.
Indiens Politik für saubere Energie sieht vor, dass staatlich geförderte Projekte im Inland produzierte Solarzellen und -module verwenden. Diese Maßnahme zielt darauf ab, lokale Lieferketten aufzubauen und die Abhängigkeit von billigen chinesischen Importen zu verringern. Die Richtlinie hat die Ausschreibungsaktivitäten kurzfristig verlangsamt, dürfte aber nach Umsetzung der überarbeiteten Richtlinien die Investitionsbedingungen stabilisieren.
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Für ausländische Entwickler wie Sembcorp bleiben politische Konstanz und Netzzuverlässigkeit Schlüsselfaktoren bei der langfristigen Investitionsplanung. Indiens Markt für erneuerbare Energien zieht zwar weiterhin viel internationales Kapital an, doch operative Herausforderungen – vom Landerwerb bis hin zur Übertragungskapazität – können den Projektzeitplan erschweren.
Strategische Konsolidierung und Investorenausblick
Die Übernahme von ReNew Sun Bright durch Sembcorp passt zu einem breiteren regionalen Trend zur strategischen Konsolidierung unter den großen Akteuren im Bereich der erneuerbaren Energien, die auf Größe und planbare Renditen setzen. Für Sembcorp stärkt die Übernahme eines ausgereiften, umsatzgenerierenden Vermögenswerts mit einem langfristigen Stromabnahmevertrag den Cashflow und steht im Einklang mit dem Ziel, sein globales Portfolio an erneuerbaren Energien bis 2028 zu verdoppeln.
Das von der staatlichen Investmentfirma Temasek aus Singapur unterstützte Unternehmen hat seinen CO2-Fußabdruck in Asien durch organische Entwicklung und Akquisitionen stetig ausgebaut. Indien ist für Sembcorp mittlerweile einer der größten Märkte für erneuerbare Energien außerhalb Südostasiens.
Da globale Investoren ihren Fokus verstärkt auf Dekarbonisierungspfade und Energiewende-Anlagen richten, unterstreichen Transaktionen wie diese die anhaltende Übereinstimmung zwischen Unternehmensexpansion und nationalen Klimazielen. Für Indien stärkt jedes aus dem Ausland geförderte Projekt die Glaubwürdigkeit seiner erneuerbaren Energieambitionen bis 2030 – während Sembcorp seine Rolle als einer der führenden Anbieter sauberer Energie in Asien festigt.
In einer Zeit, in der sich das globale Energiesystem im Wandel befindet, spiegelt der Deal wider, wie Kapital, Politik und Unternehmensstrategie grenzüberschreitend zusammenkommen, um die nächste Phase der kohlenstoffarmen Wirtschaft zu definieren.
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