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Weltweit übertrifft erneuerbare Energie erstmals Kohle

Weltweit übertrifft erneuerbare Energie erstmals Kohle

Founder Group baut Solar- und Speicherkomplex im Wert von 2.76 Milliarden US-Dollar in Sarawak


• Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erreichte im ersten Halbjahr 2025 5,072 TWh und übertraf damit die 4,896 TWh der Kohle.
• Der Großteil des weltweiten Ausbaus der Solar- und Windenergie entfiel auf China und Indien, womit das Wachstum der fossilen Energien in anderen Teilen der Welt ausgeglichen wurde.
• Erneuerbare Energien deckten den gesamten neuen weltweiten Strombedarf und markierten damit eine entscheidende Veränderung im weltweiten Energiemix.

Ein historischer Wandel in der globalen Stromerzeugung

Erneuerbare Energien haben Kohle erstmals als weltweit größte Stromquelle abgelöst, wie neue Daten des globalen Energie-Thinktanks Ember zeigen. Der am Dienstag veröffentlichte Bericht zeigt, dass Wind- und Solarenergie zusammen im ersten Halbjahr 2025 weltweit mehr Strom produzieren als Kohle. Dies signalisiert einen grundlegenden Wandel im CO2-Profil des globalen Energiesektors.

Zwischen Januar und Juni 2025 lieferten erneuerbare Energien 5,072 Terawattstunden (TWh) Strom und übertrafen damit die Kohleenergie mit 4,896 TWh. Dieser Wandel, der vor allem durch den starken Zubau in China und Indien bedingt ist, erfolgte, während der weltweite Strombedarf im gleichen Zeitraum um 2.6 Prozent stieg.

"Wir sehen die ersten Anzeichen eines entscheidenden Wendepunkts„, sagte Małgorzata Wiatros-Motyka, leitende Stromanalystin bei Ember. „Solar- und Windenergie wachsen mittlerweile schnell genug, um den weltweit wachsenden Bedarf an Elektrizität zu decken.“

Asien treibt die globale Energiewende voran

China und Indien führten den Anstieg an und entfielen auf den Großteil des weltweiten Ausbaus erneuerbarer Energien. China – der weltweit größte Stromverbraucher – steigerte seine Solarstromproduktion um 43 % und seine Windkraftproduktion um 16 %, während die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen um 2 % reduziert wurde. Indiens Solar- und Windstromproduktion wuchs um 31 % bzw. 29 %, wodurch die Abhängigkeit von Kohle und Gas um 3.1 % sank.

Die gemeinsamen Anstrengungen der beiden Länder glichen den Anstieg der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen in den USA und der Europäischen Union aus, wo eine schwächere Produktion von Wind- und Wasserkraft in Verbindung mit einer steigenden Nachfrage zu einem Anstieg der Nutzung von Kohle und Gas führte.

Chinas Ausbau der erneuerbaren Energien wurde durch politische Anreize, rekordniedrige Solarpreise und staatliche Investitionen in netzdienliche Batteriespeicher beschleunigt. Indien hingegen verstärkt seine nationale Mission im Bereich der erneuerbaren Energien weiter und strebt bis 2030 eine nichtfossile Kapazität von 500 GW an.

Fossile Brennstoffe bleiben auf den westlichen Märkten bestehen

Im Gegensatz zur Dekarbonisierungsdynamik in Asien verzeichneten sowohl die USA als auch Europa einen Anstieg der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen. Die Kohleverstromung in den USA stieg im ersten Halbjahr um 17 Prozent, während die Gasverstromung um fast 4 Prozent zurückging. In der EU stieg die Gasverstromung um 14 Prozent und die Kohleverstromung um 1.1 Prozent, wodurch ein Großteil der Fortschritte von 2024 zunichte gemacht wurde.

Das politische Umfeld in den USA hat zu dieser Divergenz beigetragen. Die Regierung von Präsident Donald Trump, die mit dem Versprechen der Energieunabhängigkeit gewählt wurde, erließ Dekrete zum Ausbau des Kohlebergbaus und versprach erneute Unterstützung für Kohlekraftwerke. In Europa schränkte ungewöhnlich trockenes Wetter die Stromerzeugung aus Wasserkraft ein, sodass mehrere Märkte auf fossile Reservekapazitäten zurückgreifen mussten.

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Solarenergie führt globales Wachstum an

Die Solarenergie war der größte Treiber des Ausbaus erneuerbarer Energien und deckte im ersten Halbjahr 83 Prozent des Anstiegs des weltweiten Strombedarfs. Windenergie steuerte weitere 97 TWh bei und glich damit in den meisten Schwellenländern das Wachstum der fossilen Energieerzeugung aus.

Die Daten von Ember unterstreichen den rapiden Kostenrückgang der Solarenergie – seit 1975 um 99.9 Prozent – ​​als wichtigen Faktor für diesen globalen Wandel. Länder mit niedrigem Einkommen setzen zunehmend auf Solarenergie als die günstigste und am einfachsten zu implementierende Erzeugungstechnologie, insbesondere in Regionen, in denen die Stromversorgung über das Stromnetz unzuverlässig oder teuer ist.

In vielen Märkten ist die Wirtschaftlichkeit inzwischen klar: Neue Solaranlagen unterbieten sogar die Betriebskosten bestehender Kohlekraftwerke. Dieser Kostenvorteil hat die Solarenergie drei Jahre in Folge zur weltweit am schnellsten wachsenden Stromquelle gemacht.

Auswirkungen auf das globale Klima und die Finanzen

Für politische Entscheidungsträger und Investoren ist der globale Übergang zwischen erneuerbaren Energien und Kohle zugleich eine Chance und ein dringendes Anliegen. Der Ausbau erneuerbarer Energien ist mittlerweile schnell genug, um den steigenden Strombedarf zu decken, ohne den Gesamtverbrauch fossiler Brennstoffe zu erhöhen – ein wichtiger Meilenstein für die Umsetzung des Pariser Abkommens.

Um die Dynamik aufrechtzuerhalten, sind jedoch robuste Investitionen in die Netzinfrastruktur, die Speicherung und politische Stabilität erforderlich. Die Internationale Energieagentur warnt, dass politische Unsicherheiten in wichtigen Windgürtelregionen und Engpässe in der Lieferkette den Ausbau im Jahr 2026 verlangsamen könnten.

Für institutionelle Anleger festigt dieser Trend die Dominanz erneuerbarer Energien als langfristige Anlageklasse. Die Fähigkeit von Solar- und Windenergie, das gesamte Nachfragewachstum zu absorbieren, bestätigt ihre zentrale Bedeutung für die zukünftigen Strommärkte – mit Auswirkungen auf Versorgungsunternehmen, Bergbauunternehmen und souveräne Klimastrategien.

Der Wendepunkt in der Energiegeschichte

Der globale Energiemix erlebt derzeit den folgenreichsten Wandel seit einem Jahrhundert. Da erneuerbare Energien mittlerweile mehr Strom produzieren als Kohle, ist die Welt in eine neue Phase der Dekarbonisierung eingetreten – eine Phase, in der Technologie, Politik und Marktkräfte auf eine kohlenstoffärmere Energiewirtschaft hinarbeiten.

Ob dieser Trend anhält, hängt davon ab, ob die Industrieländer ihre Erholung von fossilen Brennstoffen umkehren können und ob der Ausbau erneuerbarer Energien in Asien weiter voranschreitet. Derzeit deuten die Daten jedoch auf eine klare Richtung hin: Die Zukunft der weltweiten Stromversorgung wird durch Sonnenlicht und Wind neu gestaltet.

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